Zeitreise in echt: Die UNESCO-Städte Palmanova, Cividale und Aquileia

Geschichtsträchtig ist er, der Boden hier bei uns in Friaul-Julisch Venetien. Nicht nur unsere Sonneninsel selbst, die ganze Gegend rund um Grado quillt quasi über vor lauter kulturellem Reichtum. Wohin ihr auch geht, überall finden sich (stumme) Zeugen der Vergangenheit und imposante Überreste vergangener Reiche. So ein Herbsturlaub in Grado ist wie gemacht für endlose Streifzüge,  ausgedehnte Stadtspaziergänge und Entdeckungstouren in die Vergangenheit. Also, kommt ihr mit? Heute zeigen wir euch die von der UNESCO geadelten Städte Cividale, Palmanova und Aquileia.

Aquilieia Cividale del Friuli - Teufelsbrücke

Aquileia – das bessere Rom?

Wir schreiben das Jahr 186 v. Chr.: Keltische Siedler lassen sich am Fluss Natissa, etwa 10 Kilometer von der Gradeser Lagune entfernt, nieder und gründen eine Siedlung. Lange sollte ihr Glück hier nicht währen. In den Irrungen und Wirrungen des römisch-gallischen Krieges vertreibt der Feldherr Marcus Claudius Marcellus die Kelten und macht Aquileia zur römischen Stadt. Ihre Lage ist perfekt und so wird Aquileia bis ins Mittelalter eine der wichtigsten Verkehrsmetropolen Europas bleiben. Dass dieses Gebiet  eigentlich schon der frühen Eisenzeit besiedelt war und auch in der Neuzeit eine bedeutende Rolle spielte, wollen wir euch nicht unterschlagen. Es ist nur so: Wenn wir die ganze Geschichte Aquileias erzählen wollten, säßen wir überübermorgen noch da. Und mancher Historiker meint sogar: Aquileia war so bedeutend wie Rom. Mindestens. Deshalb können wir euch nur wärmstens empfehlen: Schaut euch diese Pracht live und in Farbe an. Seit 1998 gehört die Basilika Santa Maria Assunta mit ihren zauberhaften Mosaikfußböden zu den 58 UNESCO-Weltkulturerbestätten Italiens.

 

Cividale del Friuli – seit Jahrhunderten eine Multikultimetropole
Alles aussteigen, wir befinden uns im Jahre 776 nach Christus. Das Langobardenreich muss sich den Franken von Karl dem Großen geschlagen geben. Die Stadt Friuli, etwa 50 Kilometer nördlich von Grado gelegen, heißt ab sofort Civitas Austriae – die Stadt des Ostens. Daraus wiederum haben sich im Laufe der Zeit Cividale (italienisch), Cividât (furlanisch) und Östrich (deutsch) entwickelt. Diese bunte Mischung aus Bezeichnungen ist ein schönes Zeichen für den kulturellen Reichtum dieser Stadt. So könnt ihr hier nicht nur rüber nach Slowenien spazieren, sondern auch die sagenumwobene Teufelsbrücke mit  ihrem mysteriösen Gewölbekeller bestaunen. Dieser wirft immer noch Fragen auf: Ist er ein keltischer Vorratskeller, ein römischer Kerker oder doch ein Gefängnis der Langobarden? Auch sehenswert: Das archäologische Nationalmuseum an der Piazza del Duomo. Dort sind ein Teil der Reichenauer Schriften aufbewahrt, die zum Weltdokumentenerbe der UNESCO gehören.

 

Palmanova: Runde Sache und barockes Bollwerk
Willkommen im Jahr 1593! Wir schreiben den 7. Oktober und es ist ein aufregender Tag! Die Stadt Palmanova wird offiziell eingeweiht. Die Republik Venedig hat sich ordentlich ins Zeug gelegt, um diese Festungsstadt zum Schutz vor den Türken so imposant und effektiv wie möglich zu gestalten. Heute wissen wir: Die guten Venezianer haben sich ein wenig übernommen, besonders der riesige Hauptplatz ist für die insgesamt recht überschaubare Stadt dezent zu groß geraten. So oder so: Die Palme“, wie die Stadt im Furlanischen heißt,  gilt als Ideal barocker Stadtplanung und ist bis heute ein eindrucksvolles Zeugnis historischer Baukunst. Das sah auch die UNESCO so und verlieh 2017 der Stadt, die ungefähr 30 km von Grado entfernt liegt, den Titel „Weltkulturerbe“.

 

Noch mehr Kulturgenuss in Grado gefällig? Schaut mal hier rein. Dort findet ihr jede Menge Infos zu Land, Sehenswürdigkeiten und Leuten.

Palmanova del Friuli Vogelperspektive
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