Neben Krebsesammeln und Algenmonster jagen ist es das Lieblingsspiel unserer Gästekinder: Zuerst wird eine groooße, lange Grube in den Sand gebuddelt, dann ein Erwachsener – vorzugsweise der Herr Papa – reingelegt, und ebendieser dann mit jeder Menge Sand überschüttet. So viel, das nur noch der Kopf rauslugt. Den Sandhaufen ordentlich festklopfen und sich über das entrüstete Schnauben und Prusten des Vaters lustig machen. Fertig! Aber eigentlich fühlt der sich ziemlich wohl, so als Sandmumie. Wahrscheinlich nimmt er sein Schicksal auch ziemlich gelassen hin und macht ein Nickerchen.
Was den Sand aus Grado so einzigartig macht
Wie die alten Römer und die feinen Hofdamen des Kaisers…
Was Papa nicht weiß – seine Rasselbande hat ihm versehentlich eine Psammotherapie verpasst. Psammo? Dahinter steckt das griechische Wort ψάμμος (psammos ) für „Sand“. Und auch wenn der Begriff nicht allzu geläufig ist, ist Grado dafür weltberühmt. Und das schon seit der Antike. Archäologen haben herausgefunden, dass die guten, alten Römer eine Vorliebe für Bäder in warmen Sand hatten. Die sollen nicht nur sehr angenehm, sondern auch der Gesundheit äußerst zuträglich gewesen sein. Im 19. Jahrhundert entdecken dann die Besucher des kaiserlich-königlichen Seebades Grado die wohltuende Wirkung der Psammotherapie. Adelige und Hofdamen aus Wien reisten in Scharen auf die Sonneninsel, um sich unter der Aufsicht der Kurärzte einbuddeln zu lassen. Es ist beinahe schon eine Schande, dass sich bis dato noch niemand die Mühe gemacht hat, nachzuforschen, warum genau ein Sandbad in Grado so wohltut.
Ein Sand wie kein anderer.
Eines weiß man aber ganz genau: So einen Sand wie hier in Grado muss man erst einmal finden. Der ist nämlich eine besondere Mischung und reich an Salzen, Mineralien und Algenextrakten aus dem Meer. In Verbindung mit Wärme kann der Gradeser Sand dann seine Wirkung entfalten. Überall dort, wo eine trockene Hitze hilft, also beispielsweise bei schmerzenden Muskeln und Gelenken, kann so ein Sandbad Linderung verschaffen. Auch Spitzensportler haben den Sand aus Grado für sich entdeckt und schwören auf seine regenerative Kraft. Wer mag, kann sich in der Therme von Grado professionell einbuddeln lassen. Oder: Ihr schaufelt euch selber eure Sandgrube. Platz dafür haben wir genug. Auf den über 800 Metern Privatstrand der Tenuta Primero ist jede Menge Raum für „Sandmumien“, wie die Einheimischen die eingebuddelten Urlauber liebevoll nennen.